Die Kriegsstraßenbahn von Düsseldorf

Hallo zusammen,

der Titel mag etwas missverständlich sein. Was ich hier zeige ist ein Modell des Kriegsstraßenbahnwagens (KSW), der während des 2. Weltkriegs projektiert wurde, um den stärker werdenden Zerstörungen im Nahverkehr Herr zu werden. Ein sehr simples Fahrzeug, das von der Technik und Komfort einen absoluten Rückschritt gegenüber den damals modernen Fahrzeugen der 30er Jahre, wie z.B. dem Niederflurwagen, darstellt, aber es entstand halt unter der Eindruck des Krieges und dass in der Nachkriegszeit (eines gewonnen Krieges) schnell Fahrzeuge bereitstehen, um den Fahrgastmassen gerecht zu werden.

Seine Stärken konnte der KSW tatsächlich erst nach dem Krieg ausspielen. Hier kam es nicht drauf an, auf einem Polstersitz zu sitzen, sondern man war froh, dass überhaupt eine Fahrgelegenheit bestand und so spielte es keine Rolle, dass im KSW nur Holzbänke vorhanden waren. Je nach Ausführung gab es zwischen 12 und 16 Sitzplätzen, dafür umso mehr Stehplätze.

In Düsseldorf lernte man den KSW erst ab 1953 kennen, als die Rheinische Bahngesellschaft von der Siegener Kreisbahn, sowie der Straßenbahn in Gießen überzählige Fahrzeuge kaufte. Obwohl in dieser Zeit bereits die ersten Düwag Großraumwagen in Dienst gestellt wurden, bestand eine erhebliche Fahrzeugnot, so dass aus vielen Städten ausgemusterte Fahrzeuge gekauft wurden, um in Düsseldorf eingesetzt werden zu können.

In Düsseldorf waren die Fahrzeuge bis in die 60er Jahre im Einsatz. Einige wurden zu Arbeitswagen, während andere, vor allem die Beiwagen noch nach Frankfurt/Main weiterverkauft werden konnten. Dies ist umso bemerkenswerter, als dass die Fahrzeuge nur mit einer Lebensdauer von <10 Jahren projektiert und gebaut wurden.

Heute ist in Düsseldorf ein vollständigerbetriebsfähiger KSW-Zug erhalten und zwar der Triebwagen 14, sowie der Beiwagen 332 und hier die beiden Fahrzeuge im Modell:

Der KSW Zug steht hier abfahrbereit vor dem Betriebshof.

Triebwagen 14

An den Fahrzeugen habe ich erstmalig meine selbstgebauten Magnetkupplungen montiert. Ich habe mir dazu kleine Rundmagnete besorgt, die ich einfach auf die Wiener Kupplungsattrappen geklebt habe.

Eine Besonderheit ist, dass der Beiwagen auch tatsächlich eine Beiwagen Karosserie besitzt. Zu erkennen ist diese im Wesentlichen an der fehlenden Fahrschalterrevisionsklappe. Weiterhin ist das Frontblech nicht genietet und der Beiwagen besitzt keine Fahrtrichtungsanzeiger.

Rechts am Bildrand kann man die Fahrschalterrevisionsklappe des Triebwagens erkennen.

 

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