Japanisches Diorama in H0

Japan und H0 ist schon fast ein Widerspruch, denn im Land der aufgehenden Sonne ist N der Marktführer. Bedingt durch kleine Wohnungen bietet sich dieser Maßstab natürlich an.

Interessanterweise ist N im Maßstab 1:150 gehalten und die wenigen H0 Modelle in 1:80. Doch kann man durchaus 1:87 Modelle mit 1:80 Modelle kombinieren.

Da ich auf der Intermodellbau 2009 günstig ein Modell einer japanischen Straßenbahn aus Kochi erstanden habe, bot es sich nun an, darüber eine passende Umgebung zu schaffen.

Ich hatte im Kopf einen Ausschnitt aus einer japanischen Stadt mit bunter Werbung. Bischen surfen im Internet ergab dann auch ein paar Fotos, u.a. sogar aus Kochi, an Hand derer ich einige Details nachbilden konnte.

Ausgangbasis ist eine Fläche von 40×25 cm, die in etwa wie folgt bebaut werden soll:

Oben rechts soll eine Häuserfront entstehen, die mit ortsüblichen Werbetafeln und Beschriftungen versehen ist. Im Zentrum des Dioramas befindet sich an einer Straßenkreuzung eine Haltstelle der Tosaden.

Zwischenzeitlich bin ich über die Planung hinaus und die ersten Bilder können gezeigt werden:

Nach dem Verlegen der Schienenprofile und Bürgersteige sieht es wie folgt aus:

Damit man eine Vorstellung hat, wie es mal werden soll, habe ich die Hintergrundhäuser mal provisorisch aufgestellt:

Bei dem Haus handelt es sich um einen Bausatz von Kibri, den ich ein wenig modifiziert habe. Leider gibt es keine japanischen Bausätze in H0, aber der Selbstbau ist ja das was Spaß macht.

Der erste Zebrastreifen ist schon drauf und wie man sieht ist in Japan Linksverkehr.

Weiterer Baufortschritt:

Die Häuser haben nun Werbung und die Haltestelle sind fertig, aber es fehlen noch kleine Japaner ;-)

Der Eingang am linken Haus ist nun auch fertig und ich hab mir mal ne kleine Geschichte zu dem folgenden Bild ausgedacht:

Der örtliche Debattierclub hat anlässlich seines 5 jährigen Bestehens zu einer Sonderfahrt geladen. Da man vor lauter Debattieren über die Schriftgröße auf der Einladung vergessen hatte, dass das Fahrzeug bestellt und auch schon bezahlt ist, fährt es halt ohne Fahrgäste seine Runde.

Stillstand ist Rückschritt und so gibt es wieder was neues:

LCD-Display als Schlüsselanhänger, oder als Videowand im Modell: 

Hier im Detail:

Und die Schulkinder sind jetzt auch da

Angelehnt ist die Schuluniform an die von Haruka aus Oblivion Island:

http://artaud.files.wordpress.com/2008/10/oblivion_island1.png

Ob dies authentisch ist, weiß ich nicht, aber mir gefällts ;-)

Vierachser der D-Bahn als Messingmodell

Wer heute mit der U79 von Düsseldorf nach Duisburg fährt, ahnt nicht, daß dies mal die Strecke der Düsseldorf-Duisburger-Kleinbahn GmbH (DDK) war.

Heute ist es eine modern ausgebaute Stadtbahnstrecke mit Tempo 80, doch ganz früher war es mehr eine „Kurz-und-Kleinbahn“, die durch die Ortschaften Kaiserswerth, Wittlar und wie sie alle heißen rumpelte.

Nachdem die Trasse weitgehend aus dem Straßenverlauf entfernt wurde, konnten auch hier höhere Geschwindigkeiten gefahren werden. Die Entwicklung führte im Jahre 1926 dazu, daß schwere vierachsige Triebwagen mit passenden Beiwagen angeschafft wurden, die zwischen Duisburg Hbf und Düsseldorf Fernbahnhof Graf-Adolf-Platz pendelten.

Diese Fahrzeuge waren schon fast mehr Eisenbahn- denn Straßenbahnfahrzeuge. Auf schweren Fahrgestellen waren entsprechend schwere genietete Karosserien aufgesetzt.

Im Jahr 1938 wurde die DDK aufgelöst und die Fahrzeuge zwischen der DVG (Duisburg) und der Rheinbahn (Düsseldorf) aufgeteilt. Die Rheinbahn ordnete die 5 Triebwagen unter die Nummer 17-21 und die 6 Beiwagen unter 56,57,59-62 in ihr Nummernschema ein.


Foto: eigene Sammlung

Diese Fahrzeuge waren bis 1967 im Einsatz, allerdings hinterher nicht mehr auf ihrer Stammstrecke, sondern auf der Linie K nach Krefeld. Dies ist um so erstaunlicher, als die K-Bahn 1953 neue Fahrzeuge erhalten hat. Mit der Indienststellung des Typs K66 im Jahre 1966 hatten dann auch diese Vorkriegsveteranen ausgedient. Leider ist kein Fahrzeug erhalten geblieben, es wäre mit Sicherheit der Star heutzutage.

Ein solches Fahrzeug übt sicherlich aufgrund seiner Bauweise auch im Modell einen gewissen Reiz aus, dem ich mich nicht entziehen konnte. So setzte ich mich an die Aufgabe, ein Modell dieses Fahrzeugs zu konstruieren.

Aufgrund der genieteten Bauweise kam für mich nur eine Variante aus Messing in Frage. Ich kenne auch ein reines Kunststoffmodell, aber aufgrund der fehlenden Nieten wirkt es zu glatt.

Nieten im Modell entstehen dadurch, daß die Platine einseitig um die Nieten herum weggeätzt wird. Dadurch wird das Blech allerdings sehr dünn und instabil, so daß eine mehrlagige Bauweise erforderlich wird.

Da die Drehgestelle deutlich größer als bei den Nachkriegsfahrzeugen waren, ist es möglich, den Antrieb relativ einfach zu gestalten, denn der Drehgestall-Varioantrieb von Halling eignet sich hierfür. Lediglich der drehbare Balken muß gekürzt werden.

Bislang existiert das Modell nur als Karton-Prototyp.

Beim Bau des Karton-Prototypen bemerkte ich, daß meine anfängliche Konstruktion zwar umsetzbar war, aber der Bau sehr aufwendig würde, da viele rechte Winkel eingehalten werden mußten. So entschied ich mich zu einer Neukonstruktion in meiner bewährten „Falttechnik“.

Ich werde die Platine bald zum Ätzen geben und hoffe, daß die D-Bahn dann im Modell wieder zum Leben erweckt wird.

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Am 24.09.07 konnte ich endlich die Platine für dieses Fahrzeug in den Händen halten.

Der Bau ist vom Schwierigkeitsgrad erheblich höher als bei den bisher entstandenen Niederflurfahrzeugen, da hier auch Rundungen dargestellt werden müssen.

Eine große Herausforderung stellt das kombinierte Sattel-/Schleppdach dar, das ebenfalls aus Messing entstanden ist.

Hier der fertiggestellte Triebwagen 17 der D-Bahn.

Die Nahaufnahme zeigt schön die zahlreichen Nietenreihen dieses Fahrzeugs. Dies war der Hauptgrund, dieses Fahrzeug aus Messing wiedererstehen zu lassen.

Aus Resin entstand hingegen der passende Beiwagen 1072, genauer gesagt, der Speisewagen 1072.

In diesem Model kam der bereits an anderer Stelle erwähnte Varioantrieb von Halling zum Einsatz. Da es sich um ein Hochflurfahrzeug handelt, kam es auch zu keinem Konflikt mit meiner Maxime „Kein Antrieb der höher ist als die Fensterunterkante!“.

Meine H0-Straßenbahnanlage

Wer sich für den Bau interessiert, der findet hier die Bilder der Entstehung: http://picasaweb.google.com/Tramspotters/NeueAnlage#

Ich möchte an dieser Stelle nicht mehr alle alten Fotos wiederholen, sondern stattdessen ein paar Ansichten zeigen. Fangen wir an mit der Google Earth Ansicht:

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Ein paar kleine Detailansichten:

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Die Omnibusse befinden sich übrigens auf dem Weg nach Gotenburg, da aufgrund der dortigen Gleisarbeiten mit einem umfangreichen Schienenersatzverkehr gefahren werden muss.

Hier gibt´s auch ein paar Videos: http://www.youtube.com/user/Tramspotters

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Aus der Anfangszeit waren in der vorderen Häuserzeile noch 2 ältere Häuser von Kibri aus der „Nürnberger-Serie“. Diese waren für meine Region optisch nicht passend und mir schon länger ein kleiner Dorn im Auge. 

Das Problem ist, dass es keine passende Alternative gibt, so dass ich hier was selber bauen musste. Ich habe mich dabei an der Geschichte orientiert:

Durch die Bombardierung der Städte waren oftmals nur noch die Erdgeschosse der Häuser nutzbar. In den darauffolgenden Jahren stockte man die Häuser wieder auf, allerdings dann mit geringeren Geschosshöhen, so dass man bei annähernd gleicher Gebäudehöhe eine Etage zusätzlich bekam. So habe ich es auch hier gemacht. Das Erdgeschoss ist von den Nürnberger Häusern und ich habe es mit dem Auhagen Mehrfamilienhaus aufgestockt und herausgekommen ist dabei folgendes:

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Im Erdgeschoss findet sich wieder Gerts Piercingbude 8) und links daneben ist nun ein Blumengeschäft.

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Verwendet habe ich entsprechenden Bausatz von Busch.

So sieht das ganze jetzt von außen aus der Sicht eines Preiserleins aus:

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Irgendein Pöbel hat am Haltestellenschild und an der Laterne gerüttelt :lol:

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Das Haus rechts daneben wird auch noch ausgetauscht, da mir das jetzigen für den Abschluss der Häuserreihe nicht so gut gefällt. Es fehlt nämlich eine schöne Fassade für die Seitenwand. Auch die anderen Bonner Häuser werde ich wohl noch austauschen, da sie noch nicht so recht zu meinem Ruhrgebietsflair passen.

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Sodele … das Eckhaus ist jetzt fertig.

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Und hier mal aus der Sicht eines Preiserleins.

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Entstanden ist es aus den Resten des Auhagenhauses, sowie des Nürnberger Hauses. Und herausgekommen ist ein typisches 60er/70er Jahre Haus, wie es in Düsseldorf oder Essen stehen könnte. Ich habe kein real existierendes Haus 1:1 nachgebaut.

 

Triebwagen Serie 7000 der Toden-Arakawa-Linie

Bei meiner letzten Bestellung in Japan war u.a. ein Bausatz von 4 Straßenbahnmodellen der Typen 6000 und 7000 dabei. Es handelt sich dabei um Fahrzeuge der letzten Straßenbahn in Tokio, der Toden-Arakawa Linie .

Diese Modelle gabs bereits fertig motorisiert, aber für mich ist es reizvoller, ein eigenes Modell zu bauen.

Leider war das Fahrgestell etwas breiter als die Karosserie, so dass ich es verschmälern musste, damit es passte.

Hier mal ein Größenvergleich mit einer Euromünze ;-)

Hier das fertige Modell auf meiner Anlage:

Das Vorgängermodell Typ 6000 ist bereits in Arbeit ;-)

Das Set mit den 4 Fahrzeugen kostet ca. 25 Euro, ein Antrieb liegt bei 17 Euro. Das sind Preise, wo man hierzulange nur von träumt. Die Laufeigenschaften sind sehr gut.

Leoliner als Messingmodell

Im Jahr 2006 wurde auf der Innotrans in Berlin von der Leoliner Fahrzeugbau Leipzig ein neues Niederflurfahrzeug vorgestellt. Mit einem NF-Anteil von 60% ist das Fahrzeug behindertengericht und aufgrund der einfachen Bauweise auch für Betriebe mit schlechteren Gleiskörpern geeignet.

Derzeit fahren die Leoliner in Leipzig und in einer kürzeren Version auch in Halberstadt.

Im Modell entstand dieses Fahrzeug ein Jahr später.

Messingmodell unlackiert

Messingmodell in der Farbgebung der Leipziger Verkehrsbetriebe

Stadtbahnwagen M als Messingmodell

Ein prägendes Fahrzeug für den Straßenbahnverkehr in Essen war und ist immer noch der Stadtbahnwagen M.

Dieser wurde Anfang der 70er Jahre von der Fa. Düwag entwickelt und das erste Fahrzeug dieser Serie, das Fahrzeug mit der Nummer 1001, wurde 1975 an die EVAG ausgeliefert, um den Fahrzeugpark, der bis dato aus Großraum- und Gelenkwagen des gleichen Herstellers bestand, zu modernisieren.

Der Siegeszug des M-Wagen – die normalspurige Variante heißt entsprechend N-Wagen – war unaufhaltsam und neben den zahlreichen Betrieben in NRW entschlossen sich auch Augsburg und Nürnberg, entsprechende Fahrzeuge anzuschaffen.

Eine ausführliche Beschreibung des Fahrzeugs ist dem folgenden Buch „Die Stadtbahnwagen der Typen M und N. Entwicklung – Technik – Einsatz“  zu entnehmen.

Die sechsachsige Variante des M-Wagens entstand vor einigen Jahren bei der Firma Lima, unter anderem in den Ausführungen von Mülheim und Bochum. Diese Fahrzeuge zeichneten sich aber nicht durch herausragende Fahreigenschaften aus, außerdem entsprachen sie nicht der Essener Ausführung, so dass ich mich entschloss, die Essener Varianten im Modell exakt nachzubilden.

Grob lassen sich die Essener M-Wagen in 3 Gruppen aufteilen:

  • Serie 1000
  • Serie 1100 mit der Unterserie 1150 mit Klapptrittstufen
  • Serie 1400

Die Unterschiede liegen sowohl im optischen Bereich (andere Dachaufbauten, unterschiedliche Details in den Seitenwänden, andere Anordnungen der Leuchten), als auch im elektrischen Bereich (Schützen- oder Choppersteuerung).

So ergeben sich im Modell nun die folgenden 3 Varianten:

M8 1001

M8 1165

M8 1404